Wirkung vergrößern, Ehrenamt und Hauptamt weise wählen
Sarah Hüttenberend von Zweitzeugen
Ablehnung und Kritik. Zwei Dinge, die wir immer wieder zu spüren bekommen werden. Das erlebte auch Sarah am Anfang ihrer Reise zur Sozialunternehmerin. Weiter kommst du hier nur, wenn du diese Dinge nicht als Angriff, sondern als Chance siehst. Lerne Ablehnung und Kritik in eine neue Perspektive umzuwandeln und dadurch neue Wege zu beschreiten.
Auch Beratung kann dich weiter bringen
Auch wenn es für manche schwierig ist: Man muss nicht alles alleine machen. Lasse dich auch einmal zu unterschiedlichen Dingen beraten. Durch die Beratung kannst du dir vieles erleichtern. Natürlich, und das haben wir schon öfter in diesem Podcast gehört, ist Beratung nicht die eierlegende Wollmilchsau. Es ist wichtig, dass du auch deinen eigenen Weg gehst. Dennoch schadet Beratung nicht. Die goldene Regel ist hier wahrscheinlich ein Mittelweg zwischen Beratung und Selbstständigkeit.
Die Finanzierung ist, immer wieder, ein leidiges Thema. Wie vorgehen? Gerade am Anfang kann es oft passieren, dass du auf Ablehnung triffst. Das ist okay. Es ist auch okay, nicht am Anfang die große Finanzierung zu bekommen. Finanzierungen geben dir ein bisschen Rückendeckung und erlauben auch mal einen Fehler. Wichtig ist, immer weiter zu machen, auch wenn es einmal nicht klappt. Klein anfangen und groß wachsen.
Hauptamt und Ehrenamt – geht beides in einem Unternehmen?
Wie geht man mit Hauptamt und Ehrenamt um? Gerade wenn beides in einer Unternehmung aufeinander trifft, ist es ein unglaublich spannendes Thema. Wie entscheide ich, was im Hauptamt oder im Ehrenamt erledigt wird? Geht beides überhaupt in einem Unternehmen? Kurzfassung: ja! Es ist nicht die Komplexität die zum Beispiel bei Zweitzeugen entscheidet. Ist es etwas, was Planbarkeit benötigt und feste zeitliche Rahmen besitzt? Dann ist es etwas, was definitiv zum Hauptamt gehören sollte. Die Komplexität spielt dabei keine Rolle, denn auch komplexe Aufgaben können durch Ehrenamt gemeistert werden. Gerade wenn Herzblut dabei ist. Von daher lassen sich durchaus beide Arten der Anstellung in einem Unternehmen vereinen.
Sorge dafür, dass du nicht das Nadelöhr bist
Du solltest dich ab und zu mal fragen, ob du das Nadelöhr bist. Als Gründer*innen kommen immer so die Fragen, was man alles können muss oder ob man alles können muss. Nein muss man natürlich nicht. Löse dich von dem Gedanken. An den Stellen, wo du alleine Dinge nicht mehr kannst, ist das kein Versagen. Viele Menschen können sich an dieser Stelle nicht eingestehen, dass sie einfach Aufgaben abgeben sollten. Im Endeffekt hält man so die ganze Unternehmung auf. Wenn du der begrenzende Punkt in der Organisation bist, tue etwas dagegen. Gebe Aufgaben ab und sorge so dafür, dass deine soziale Wirkung sich entfalten kann.
Über Zweitzeugen
2010 als Studienprojekt entstanden ist ZWEITZEUGEN e.V. seit Februar 2014 ein eingetragener gemeinnütziger Verein (2014 bis Juni 2020 unter dem Namen HEIMATSUCHER e.V.). Über die persönlichen Erzählungen von Schoah-Überlebenden macht das Projekt Geschichte nachfühlbar und begreifbarer. Insbesondere junge Menschen verstehen die Bedeutung von Geschichte für ihr eigenes Leben erst durch die Begegnung mit einem Zeitzeug*innen. Doch Zeitzeug*innen werden nicht mehr lange sprechen können. Damit sie zukünftig nicht verstummen erzählt der ZWEITZEUGEN e.V. als Zweitzeug*innen ihre Geschichten über das Leben vor, während und nach dem Holocaust in Ausstellungen, Workshops und Magazinen weiter.